Formel zum Glück – Andrew Grey

Formel zum Glück - Andrew Grey

Brendon Marcus ist ein Genie – aber auch sehr einsam. Und der geniale Wissenschaftler, der schon sehr jung sein Studium beendet hat, ist sich seiner sozialen Defizite bewusst. Doch Brendon fehlen der Plan und auch die Kompetenzen aus dieser Misere herauszukommen. Andererseits ist er mit seiner Wissenschaft und seiner Lehre auch zufrieden. Nur mit seinem Fachbereichsleiter kommt er sogar nicht zurecht.

Doch dann läuft Brendon gegen eine Wand. Genau genommen gegen eine menschliche Wand und diese Wand heisst Josh. Groß, breit, gutaussehend und Assistenzcoach der Footballmannschaft der Universität. Bei Josh zündet es sofort und er fühlt sich augenblicklich zu Brendon hingezogen. Doch Josh muss lernen, dass Brendon anders tickt und dass Brendon tatsächlich eine Formel oder auch einen Pfad zum Glück braucht.

Obwohl Brendon viele Talente und Begabungen hat, ist er im sozialen Leben hilflos. Arglist ist ihm völlig fremd, mit der knallharten Universitätspolitik kann der sensible Wissenschaftler überhaupt nichts anfangen. So ist er eben auch seinem Vorgesetzten ausgeliefert, was Brendon extrem frustriert. Doch Brendon ist auch ein Kämpfer und neugierig. Neugierig auf das Leben ausserhalb des ihm bekannten Radius. Und Josh scheint es möglich machen, dass Brendon auch in diese Welt Zutritt erhält.

Josh und Brendon sind eins der niedlichsten Paare, über die ich jemals gelesen habe. Josh steht im Leben. Er weiss was er will und was seine Bestimmung ist. Auch wenn es darüber immer wieder zu Konflikten mit seinem Vater kommt, der sich mehr für den Sohn wünscht. Brendon hingegen ist bedürftig, doch nicht zu stolz und verbohrt um Hilfe anzunehmen. Josh ist tatsächlich seine persönliche Tür in ein anderes Leben. Denn Brendon weiss wirklich nichts von zwischenmenschlichen Beziehungen. Und er hat auch keine Ahnung was Liebe wirklich ist. Wie sie sich anfühlt und wieso er immer ein flaues Gefühl im Bauch bekommt wenn er Josh sieht, oder dieser ihn küsst.

Auf berührende Art und Weise erzählt Andrew Grey diese Geschichte, die mir sehr ans Herz gegangen ist. Brendon ist bedürftig und liebenswert, aber niemals schwach und seltsam. Seine Ticks und seine leichten Unfähigkeiten mit der Gesellschaft konform zu gehen, sind meist sehr humorvoll aufbereitet. Und doch verbirgt sich dahinter sehr viel, das den Leser vielleicht auch zum Nachdenken anregen sollte. Es ist immer leicht vorschnell ein Urteil abzugeben, wenn man sich mit der Person hinter einer bestimmte Fassade nicht beschäftigen möchte.

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