Carter Morgan sucht einen Mitbewohner, Zeke Cassidy eine neue (und vor allem bezahlbare) Bleibe. Das erste Aufeinandertreffen gestaltet sich etwas seltsam, aber die Studenten kommen schnell überein es miteinander zu versuchen. Dabei könnten ihre Persönlichkeiten und ihre Lebensumstände nicht unterschiedlicher sein. Während Carter aus einem reichen, aber doch nüchternen und lieblosen Elternhaus kommt, wurde Zeke von seiner Großmutter aufgezogen und ist seit frühester Kindheit Waise. Für Carter ist die Uni nur Mittel zum Zweck; hier kann er Eishockey spielen. Zeke hingegen ist ein sehr zielstrebiger Student, der hingegen mit Sport überhaupt nichts anfangen kann.

Doch Zeke ist im Gegensatz zu Carter sehr freundlich und vor allem aufgeschlossen. Sein neuer Mitbewohner macht ihn neugierig und Zeke lernt eine völlig neue Welt kennen. Carter ist spröde, manchmal auch garstig und abweisend. Aber schnell entwickelt er Zeke gegenüber einen Beschützerinstinkt und bei dem nerdigen Zeke kann er sich irgendwie entspannen und etwas 'loslassen'. Freunde sind sie aber nicht. Also Carter empfindet das so. Zeke hingegen ist ziemlich beharrlich und nötigt Carter zu verschiedenen Aktivitäten und lockt ihn auch aus seinem emotionalen Schneckenhaus heraus ...

Ich kein großer Freund von Young Adult Büchern und auch mit New Adult habe ich oft so meine Probleme. Aber J.J. Mulder konnte mich da schon mitnehmen und ich finde die Schreibweise der Autorin sehr angenehm. Zwar hätte ich gern ein wenig mehr von den Familien der Helden erfahren, aber sie legt eben den Fokus sehr auf ihre Hauptakteure. Und Carter, wie auch Zeke wachsen dem Leser sehr schnell ans Herz. Carter ist einfach immer grumpy, lächelt kaum und ist doch unsicher wie ein Bamby. Zeke hingegen ist was er ist und lässt sich seine Schwäche auch ansehen. Aber er ist auch ein herzensguter Mensch, der Carter einfach nicht böse sein kann. Auch wenn sich dieser in der Wortwahl schon mal vergreifen kann.

Shots on Net ist der erste Teil dieser Serie und verläuft sehr gemächlich. Die Protagonisten haben viel Zeit um sich kennenzulernen. Dabei läuft natürlich nicht immer alles glatt, aber die Autorin schafft es Drama zu schreiben, ohne dem Leser damit auf den Nerv zu gehen. Kein künstliches Drama, kein kindisches Getue. Ja, das mochte ich sehr gern. Und so hat es mich auch nicht gestört, dass sich Zeke un Carter - aus unterschiedlichen Gründen - körperlich nur langsam näher gekommen sind. Und das war absolut passend für diese Geschichte und für diese Helden!

Unbedingt lesen.