Carry Me Home – Sterling Rivers

Carry Me Home - Sterling Rivers

Nach dem Tod seiner Mutter verliert Aiden den Boden unter den Füssen und flieht von Texas nach Montana. Alles wird ihm zuviel. Die Trauer scheint ihn zu überwältigen, seinen Vater überrascht er unbeabsichtigt mit seiner Homosexualität und von seiner Schwester ist sowieso keine Hilfe oder Verständnis zu erwarten. Während er versucht das Haus seiner Mutter in Ordnung zu bringen, findet Aiden Briefe und persönliche Gegenstände von eines lang verstorbenen Verwandten. Schnell wird ihm klar, dass es sich dabei um Liebesbriefe von einem anderen Mann handelt und Aiden trifft eine Hals-über-Kopf-Entscheidung, die ihn ausgerechnet nach Montana führt.

Dort lebt Cody und Cody nimmt den Fremden unter seine Fittiche. Obwohl Aiden erst vage bleibt, reagiert Cody neugierig und bietet sofort seine Hilfe an. Schliesslich kennt er die Gegend und die Menschen. Gemeinsam begeben sie sich auf die Suche nach den mysteriösen Bibby, der Aidens Onkel diese herzzerreissenden Briefe geschrieben hat. Aiden ist erst überwältigt von Cody, der so offen und freundlich ist. In dessen Nähe fühlt er sich wohl und langsam taut Aiden auf. Überhaupt sind die Menschen freundlich und versuchen Aiden bei seiner Suche zu unterstützen.

Auch Codys Familie reagiert sehr offen auf Aiden und heisst ihn in ihrem Heim willkommen. Ein ungekanntes Gefühl der Nähe und der Geborgenheit umgibt Aiden und dabei kommt er auch Cody immer näher. Zwar wissen sie beide, dass Aiden irgendwann wieder gehen wird, doch das kann die wachsende Zuneigung nicht aufhalten.

Carry Me Home ist eine wunderschöne, ruhige und zutiefst berührende Liebesgeschichte. Im Grunde sind es zwei Liebesgeschichten, die ergreifend und herzzerreissend beschrieben werden. Aidens Suche nach Bibby ist nicht nur Flucht vor seinem alten Leben, sondern wird zum Abenteuer seines neues Lebens. Diese Reise wird zur Selbstfindung und entwickelt sich zu einem Befreiungsschlag.

Obwohl die Geschichte aus Aidens Sicht geschrieben, doch Sterling River schafft es dem Leser auch Cody sehr nahe zu bringen. Hinter dem fröhlichen und offenen Mann verbirgt sich so manches Geheimnis und schnell zeigt sich, dass nicht nur Aiden Cody braucht, sondern auch umgekehrt.

Während Codys Familie großartig ist, machte mich das Verhalten von Aidens Familie wütend. Kein Wunder, dass aus Cody so ein unsicherer und verschlossener Mensch geworden ist. Doch Cody gelingt es Aiden aus seiner Trauer und dieser hoffnungslosen Spirale aus Selbstzweifel, unerfüllten Sehnsüchten und Schuldgefühlen herauszuholen. Die Geschichte hat kein großes, weltbewegendes Drama. Sie lebt von kleinen, alltäglichen und verständlichen Dramen; aber auch von Hoffnung, Träumen, Sehnsüchten und Liebe. Eine wunderbare, großartige Geschichte.

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