Ten Mile Bottom – Teodora Kostova

Ten Mile Bottom - Teodora Kostova

Werbung

Verlag: Cursed Verlag
VÖ: 11/2020
Genre: Contemporary 
Seitenanzahl/Print: 260

Meine Bewertung:
5 von 5 Regenbögen

Nach seiner dritten Überdosis, die ihm fast das Leben gekostet hat, begreift der Schriftsteller Finn endlich, dass er sein Leben grundlegend ändern muss. Dies ist jedoch ein schmerzhafter Prozess, der ihn nicht nur in eine Entziehungsanstalt bringt, sondern auch noch von seinem besten und ältesten Freund trennt. Die Distanz zu seiner Mutter hingegen fällt ihm nicht schwer. Schon immer war das Verhältnis zwischen Finn und seiner Mutter voller Schmerz, Zurückweisungen und Verletzungen. Das kann Finn in dieser schwierigen Phase nicht gebrauchen und nach erfolgreichem Entzug, verlässt er London. Zieht aufs Land - ins Nirgendwo. Dort hat er sich in einem heruntergekommenen Haus eingemietet, das er nun renovieren will. Angeblich soll das den Kopf frei machen!

Da tritt ein junger Mann in Finns chaotisches Leben. Ben, ein Automechaniker, der ein ganz anderes Familienleben führt. Ben arbeitet bei seinem Vater in der Werkstatt, würde jedoch lieber studieren und etwas anderes machen. Doch er hält sich zurück und will seine Familie nicht im Stich lassen. Der Fremde aus der Stadt ist für ihn kein Fremder. Schnell hat Ben erkannt, wen er da vor sich hat. Eine Berühmtheit. Doch Ben schweigt vorerst darüber und will Finn kennenlernen. Auch wenn dieser ein sehr widerspenstiges Pflänzchen ist und Ben auch zurückweist, nachdem dieser ihn 'entlarvt'. Doch Ben gibt Finn eine weitere Chance als dieser die Situation neu überdenkt und wird Teil von Finns neuen Leben.

Der Klappentext des Buchs deutet ja schon an, dass es sich hier um eine etwas ernstere und auch schwermütigere Geschichte handelt. Finns Probleme mit seiner Mutter ziehen sich wie ein roter Faden durch die Geschichte. Aber auch die daraus resultierenden Probleme, wie der Drogenmissbrauch. Im Grunde ist sein Leben vor der dritten Überdosis wie ein Tanz auf dem Vulkan. Und dabei reißt Finn auch noch seinen Freund Aidan mit in den Abgrund, der diese verhängnisvolle Nacht ebenfalls nicht ohne Schaden übersteht.

Es ist ein dunkles Buch, das aber auch Hoffnung macht. Aidan und Finn spüren, dass sie sich nicht gut tun und dass sie an ihrem Leben etwas ändern müssen. Hierbei ist jedoch Aidan die treibende Kraft, der Nägel mit Köpfen macht. Das verletzt Finn, aber er versteht auch und er nimmt die Herausforderung an. Es ist für ihn aber nicht leicht zu vertrauen und Ben in sein Leben zu lassen. Doch Ben gibt ihm Halt und auch irgendwie die Aussicht, dass es da noch mehr geben muss. Und dass er endlich sein Verhältnis zu seiner Mutter bereinigen muss.

Ein wirklich schönes Buch, das mich sehr berührt hat. Auch die Übersetzung von Anne Sommerfeld ist wie immer gut zu lesen und hat nichts von der Intensität des Originals verloren.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert